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16 - Ludwigsallee, „Marienburg“

Militarismus

Fast genau in der Mitte der Ludwigsallee steht der mächtige Rundbau der Marienburg, der 1512 als Teil der Stadtbefestigung errichtet worden war. Schon um 1929 gab es Pläne, dort eine Gedenkstätte für die toten Soldaten des 1. Weltkrieges, die aus Aachen stammten, zu errichten. Aber erst in der Nazizeit wurde dieser Bau realisiert. Im Inneren blickt man auf den zentralen Gedenkstein, der an ein mittelalterliches Grabmal erinnert und auf der Oberseite die Konturen eines Soldaten in Uniform zeigt. Auf einem gedrungenen Sockel an der Rückwand steht eine bronzene Schale, in der lange Zeit ein ewiges Licht brannte.

Die Einweihung der Marienburg als „Ehrenmal“ fand am 6. August 1933 statt - ein halbes Jahr, nachdem Hitler als Reichskanzler in Berlin die Macht übernommen hatte. Die markige, von Militarismus geprägte Eröffnungsrede hielt Aachens damaliger NSDAP-Oberbürgermeister Quirin Jansen:
„Zu Tausenden strömen sie in diesen Tagen zur Aachener Kriegergedächtnisstätte, um dort das Andenken an die Kameraden zu erneuern, die mit ihnen hinauszogen zum Schutz des Vaterlandes. Aus dem Samen der Schlachtfelder wächst deutsche Zukunft. Aachen neigt sich in Dankbarkeit vor den toten Soldaten und grüßt die Lebenden – Sieg Heil!“

Beteiligt an dieser Einweihungsfeier waren auch Studenten verschiedener Studentenverbindungen, die im Rahmen des Deutschen Studententages Anfang August 1933 in Aachen waren. Gemeinsam mit Abordnungen der NSDAP, der SS, der SA und des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes marschierten sie mit großem Gepränge zum „Ehrenmal“.

Im 2. Weltkrieg wurde die Marienburg schwer beschädigt. 1955 wurde sie – ganz im alten Stil und im alten Geist - wieder als „Ehrenmal“ eingeweiht. Auf der damals neu angebrachten Hinweistafel wird die ursprüngliche Einweihung der Gedenkstätte durch den Nazi-Oberbürgermeister mit keinem Wort erwähnt. Bis 1992 fanden an dieser Stelle am Totensonntag, also dem Sonntag nach dem „Volkstrauertag“, an dem aller Opfer der Kriege und der NS-Zeit gedacht wurde, „Heldengedenkfeiern“ militärischer Traditionsverbände statt, mit Unterstützung der Bundeswehr und teils auch unter Beteiligung von rechtsextremen, NS-lastigen Organisation.

     

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