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26 - Frère-Roger-Straße, Haus der evangelischen Kirche

'Deutsche Christen' und 'Bekennende Kirche'

Aachen ist eine katholisch geprägte Stadt. Der Anteil der Protestanten an der Bevölkerung Aachens betrug 1933 etwa 9 Prozent, in Deutschland insgesamt waren es über 60 Prozent. Nach der Machtübernahme traten innerhalb der Evangelischen Kirche Gegensätze zwischen Befürwortern der Nazis und Gegnern stärker hervor. Eine Gruppe waren die „Deutschen Christen“ mit dem Reichsbischof Müller an der Spitze, die der neuen Regierung positiv eingestellt waren. In Aachen wurden durch den Pfarrer Karl Friedrich Zahn alle evangelischen Jugendverbände in die Hitlerjugend überführt. Zahn wurde bald darauf als Reichsjugendpfarrer nach Berlin beordert. Die Aachener Staatspolizeistelle beschrieb in einem Bericht über die Stimmung in der Stadt den „Gau der Glaubensbewegung deutscher Christen [in Aachen] als einen der besten Gaue“ überhaupt. So ist es auch nicht verwunderlich, dass bei innerkirchlichen Wahlen in Aachen im Juli 1933 die „pro Nazis“ eingestellten „Deutschen Christen“ die meisten Stimmen erhielten. Aber es gab auch Gegenstimmen.

So gründeten die 1933 bei diesen Wahlen durchgefallene Emmi Welter zusammen mit dem evangelischen Geistlichen Paul Friedrich Staudte den „Gemeinde-Notbund“, aus dem später die Bekennenden Kirche hervorging. Bei dieser innerkirchlichen Bewegung ging es zunächst weniger um Politik als um die Bewahrung der evangelischen Lehre, vor allem was die von den Nazis geforderte sogenannte „Entjudung“ der Bibel anging. Staudte wurde immer stärker unter Druck gesetzt und trat schließlich offiziell aus der „Bekennenden Kirche“ aus.

Diese Auseinandersetzung zwischen den „Deutschen Christen“ und der „Bekennenden Kirche“ bestimmte die Diskussionen innerhalb der Evangelischen Kirche in Aachen. Eine Spaltung der evangelischen Gemeinde war nicht mehr abzuwenden. Anhänger der „Bekennenden Kirche“ wurden von innerkirchlichen Ämtern ausgeschlossen. Immer mehr Protestanten traten aus der Kirche aus, mehr, als Sonntags von den Kanzeln der Kirchen verlesen werden konnten. 1941 wurde ein Geistlicher, der sich zur „Bekennenden Kirche“ bekannte, unter dem Vorwurf des politischen Widerstandes verhaftet. Dies führte schließlich zur Selbstauflösung der „Bekennenden Kirche“ in Aachen.

Ergänzende Literatur

Faulenbach, Heiner: Die evangelische Gemeinde in Aachen in der Zeit des Nationalsozialismus, in: ZAGV Bd. 101, Jg. 1997/1998, S. 125-160.

    

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