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05 - Hauptbahnhof

Deportationen

Die Reichsbahn spielte in den Jahren vor dem 2. Weltkrieg eine ganz wichtige Rolle für den öffentlichen Verkehr. Denn Kraftfahrzeuge waren viel weniger verbreitet als heute. Güter und Personen wurden nur mit der Bahn über weite Entfernungen bewegt. Aus diesem Grunde wurde die Reichsbahn auch für die Deportationen von Juden in die Konzentrations- und Vernichtungslager benutzt. Nach einem entsprechenden Aufruf der Gestapo, der Geheimen Staatspolizei der Nazis, musste die jüdische Gemeinde eine Namensliste aufstellen und festlegen, wer sich für den nächsten Transport bereitzuhalten habe. Als Ziel der Züge wurden Orte „im Osten“, das heißt im von deutschen Truppen besetzten Polen, genannt. Viele der Menschen hofften, dass es „im Osten“ schon nicht so schlimm werden würde. Was sie dort in Wirklichkeit erwartete, hat sich wohl kaum jemand von ihnen vorstellen können.

Es fing damit an, dass sich die jüdischen Einwohnerinnen und Einwohner Aachens nicht mehr in eigenen Wohnungen und Häusern aufhalten durften, sondern in Sammellager gesteckt wurden. Eines dieser Lager befand sich am Grünen Weg. Von dort wurden die jüdischen Opfer unter SS- und Polizeibewachung zur nächsten Straßenbahnhaltestelle getrieben. Mit Sonderwagen wurden sie dann zum Aachener Hauptbahnhof gebracht, wo die Deportationszüge, die aus Güterwaggons bestanden, schon auf sie warteten. Oft ging es dann erst Richtung Düsseldorf, wo dann die Züge aus verschiedenen Orten zu einem großen Transport zusammengestellt wurden. Alles war geregelt – auch die Transportkosten. Nach dem Tarif der III. Klasse wurden 4 Reichspfennige pro Person und Kilometer berechnet. Die Reichsbahn vereinbarte mit der SS, dass mindestens 400 Personen transportiert wurden. In der Regel waren aber die Züge, die aus bis zu 45 Güterwaggons bestanden, mit 1.000 Menschen besetzt. Gegen Kriegsende wurden 2.000 - 3.000 Menschen in die Güterwaggons gepfercht. Vier Menschen auf einem Quadratmeter. Ohne ausreichende Ernährung, ohne Toiletten. Und die Fahrten dauerten Tage. Wie es den Menschen in den Waggons erging, kann man sich kaum vorstellen.

Den Fahrpreis mussten die Opfer selbst zahlen. Sämtliche Aachener Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens wurden während des 2. Weltkrieges deportiert – wenn sie sich nicht vorher in Sicherheit gebracht hatten. Insgesamt fuhren von Aachen aus sieben Transporte in die Konzentrations- und Vernichtungslager. Vier davon gingen vom Lager am Grünen Weg aus. Fast alle Mitglieder der jüdischen Gemeinde Aachens verloren auf diesem Wege ihre Heimat, wurden ermordet und in den Massengräbern der Konzentrationslager verscharrt. Der erste Transport verließ Aachen am Sonntag, den 25. März 1942. Rund 400 Juden wurden mit ihm vom Westbahnhof Richtung Osten deportiert. Der letzte Transport verließ Aachen im September 1944 – wenige Wochen bevor Aachen durch amerikanische Truppen von den Nazis befreit wurde.

     

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