Aktuelles
Kultur-Staatssekretär besucht
die Wege gegen das Vergessen
Am 23. September 2019, besuchte Klaus Kaiser, Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW, als 23. Station seiner NS-Gedenkstättentour durch Nordrhein-Westfalen die Wege gegen das Vergessen an der Volkshochschule Aachen. Er kam in Begleitung von Dr. Hans Wupper, Referatsleiter Gedenkstättenförderung und Erinnerungskultur in der Landeszentrale für politische Bildung NRW.
Nach einem kurzen Rundgang zu verschiedenen Wege-Tafeln nahm er sich die Zeit, mit den Mitarbeitenden der Wege gegen das Vergessen über das Aachener Konzept der Erinnerungskultur und die Arbeit vor Ort zu sprechen.
Kurt Heiler
19.08.1952 – 22.08.2019
Am 22. August 2019 verstarb Kurt Heiler, der langjährige Vorsitzende der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, völlig unerwartet im Alter von nur 67 Jahren. Er war eine Persönlichkeit, die die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit Aachens und mit Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus geprägt hat.
Als in den neunziger Jahren die Wege gegen das Vergessen starteten, gehörte er zu den aktivsten Teilnehmern in einer der Arbeitsgruppen, der Arbeitsgruppe Verfolgung und Widerstand. In den letzten Jahren sind es vor allem die Regionalkonferenzen Aktiv gegen rechts und das Bündnis Pogromnachtgedenken 1938 im Aachener Raum, die mit seine Handschrift tragen und die ohne sein Engagement nicht denkbar sind. Er war eine treibende Kraft, wenn es darum ging, breite Bündnisse bei diesen Aktivitäten zu schmieden. Die Diskussionen mit ihm waren sicher nicht immer ganz einfach, aber er war ein stets gradliniger und verlässlicher Partner, wenn es um die gemeinsamen Ziele ging.
Es wird schwer sein, ohne ihn auszukommen. Er fehlt seiner Familie und er fehlt Vielen in Aachen im Streiten für eine „demokratische Gesellschaft, für die Achtung der allgemeinen Menschenrechte, für eine Entwicklung der Gesellschaft in Frieden und Zusammenarbeit mit allen Nachbarn“ (Kurt Heiler).
Gedenktafel hängt wieder am Ort
des ehemaligen Bunkers Rütscherstraße
Seit Freitag, 12. Juli 2019, hängt die Tafel der "Wege gegen das Vergessen" wieder am Ort des ehemaligen Bunkers in der Rütscherstraße in Aachen.
Bis 2014 stand dort ein Bunker, der im Zweiten Weltkrieg der Bevölkerung rund um den Lousberg als Schutz bei Bombenangriffen diente. In den letzten Kriegswochen im Oktober 1944 diente er der Wehrmacht als Sitz des Kampfkommandanten.
Auf dem Foto sind zu sehen (von links):
Marianne Conradt (Bürgermeisterin Aachen-Mitte), Hans-Joachim Geupel (Bürgerstiftung), Heinz Kluck (verbrachte als Kind Bombenangriffe im Bunker), Dr. Holger A. Dux (Volkshochschule Aachen) und Joachim Siepmann (Niederlassungsleiter BPD).
Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus in Aachen
Aus der Arbeit der Wege gegen das Vergessen ist 2012 eine Veröffentlichung entstanden, die verschiedene Aspekte der NS-Zeit in Aachen behandelt. Diese „Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus in Aachen“ sind als Ringbuchsammlung konzipiert. Folgende Artikel sind zur Zeit darin enthalten:
Einführung - Der Weg der Wege gegen das Vergessen
- Denk-mal-Orte des (fast) gewöhnlichen Lebens
- Die jüdische Schule in Aachen
- Der Aachener Mathematik-Professor Otto Blumenthal
- Das Lager in Haaren: die Baracke an der Hergelsmühle
- Das Lager in Walheim
- Der jüdische Friedhof in Haaren
- Nazis an der Macht
- Mord an Behinderten
- Die Verfolgung der Zeugen Jehovas
- Joseph Buchkremer
- Walter Hasenclever
- Anne Frank und ihre Aachener Familie
- Der „Boykotttag“ am 1. April 1933
- „Stummer Protest“ – die Heiligtumsfahrt 1937
Die „Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus in Aachen“ umfassen mittlerweile 214 Seiten und sind zum Preis von 25,00 € im Anmeldesekretariat der Volkshochschule Aachen erhältlich; auf Wunsch werden sie auch zugesandt (Versandkosten: 4,50 €).
Benutzen Sie bitte zur Bestellung die E-Mail-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Enthüllung der Wege-Tafel am Gerichtsgebäude
am Donnerstag, 19.07.2018, wurde am Justizzentrum Aachen eine weitere Gedenktafel der „Wege gegen das Vergessen“ enthüllt. Die Gedenktafel wurde direkt neben dem alten Eingang von Amts- und Landgericht am Adalbertsteinweg 92 angebracht.
Bei der feierlichen Enthüllung der Gedenktafel sprachen die Präsidentin des Landgerichts, Frau Dr. Fleischer, die Bürgermeisterin der Stadt Aachen, Frau Scheidt, und Herr Dr. Dux, Wege gegen das Vergessen an der Volkshochschule Aachen.
Die Tafel trägt folgenden Text:
„Während des nationalsozialistischen Regimes wurden politisch unliebsame und jüdische Richter, Staatsanwälte und andere Bedienstete entlassen und durch angepasste oder regimetreue ersetzt, um die nationalsozialistische Herrschaft durchzusetzen und zu sichern.“
Enthüllung der Gedenktafel durch (von links)
Frau Dr. Blüggel, Direktorin der VHS, Frau Dr. Fleischer, Frau Scheidt und Herrn Dr. Dux
Lebensläufe – Aachen im Ersten Weltkrieg
Beginn und Verlauf des Ersten Weltkrieges wurden begleitet vom Massensterben von Soldaten. Die interaktive Ausstellung will anhand der Lebensläufe von zwanzig gefallenen Soldaten aus Aachen und aus dem belgischen Grenzgebiet die Möglichkeit bieten, einen anderen Blick auf den Krieg und seine Auswirkungen auf die Menschen zu werfen, jenseits von Schlachtverläufen und militärischem Handeln. Die Ausstellung ist zu den angegebenen Terminen zugänglich; Besuchergruppen melden sich bitte vorher an über E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! .
Ausstellung vom 19. Februar bis 23. März 2018
Volkshochschule Aachen, Peterstraße 21–25, Forum
Der Eintritt ist frei.
Die Ausstellung wird am 19. Februar 2018, 19 Uhr, mit einem Vortrag von Yvonne Hugot-Zgodda, Stephanie Kaiser und Jens Rütten eröffnet.
Jüdisches Leben in der Region
Euregionale Lehrer/innen-Fortbildung
Menschen jüdischen Glaubens leben mindestens seit dem Mittelalter im Raum der Euregio Maas-Rhein. Sowohl in Städten als auch in ländlichen Bereichen existierten jüdische Gemeinden. Der Alltag war durch die Jahrhunderte geprägt von gutnachbarschaftlichem Leben einerseits und Pogromen und Antisemitismus andererseits. Das Seminar beschäftigt sich unter anderem mit Ursachen und Formen von Antisemitismus in Geschichte und Gegenwart, mit jüdischer Geschichte in der Euregio im 19. und 20. Jahrhundert, mit dem Holocaust der Nazizeit, mit jüdischem Leben in der Region heute.er Region heute.
Das zweitägige Seminar, das von der Volkshochschule Aachen in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Grenzen-Los gestaltet wird, wendet sich an Lehrer und Lehrerinnen in Schule und Weiterbildung und möchte über die damalige Zeit informieren, grenzüberschreitende Zusammenhänge darstellen und Materialien vorstellen, mit denen im eigenen Unterricht auch auf die regionale Geschichte jener Jahre eingegangen werden kann.
Donnerstag, 15. bis Freitag, 16. März 2018
jeweils 9.00 - 16.30 Uhr
Entgelt: 75,– €/k.E.
Volkshochschule Aachen, Peterstraße 21–25, Raum 272
Nähere Einzelheiten entnehmen Sie bitte einem Faltblatt, das iin der Volkshochschule Aachen erhältlich ist
Anmeldungen bitte an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!