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Klein, Pauline

Seit dem 9. Juni 2022 erinnert am Büchel 42 ein Stolperstein an Pauline Klein.

HIER WOHNTE
PAULINE KLEIN
GEB. HERZ
JG.
1869
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
1944 AUSCHWITZ
ERMORDET

 

            
   (Foto: Dr. Holger A. Dux, 2022)

Paula (Pauline) Klein, geb. Herz wurde am 29.08.1869 in Aachen geboren. Sie hatte 6 Geschwister, u.a. Josef Herz, für den und dessen Familie eben in der Peterstraße Stolpersteine verlegt wurden. Mit ihrem Mann Sigmund Klein hatte sie 3 Kinder, das erste Kind hieß Walter, das zweite Erich, welches wenige Tage nach der Geburt verstarb (im September 1898) und das jüngste Kind Else. Else wurde am 23. November 1901 geboren. Zu dieser Zeit war Sigmund Klein, der als Versicherungskaufmann arbeitete, schon fast 8 Monate tot. Paula Klein hatte ein Tabakgeschäft, welches sie von 1906-1933 führte. Es war im Adressbuch unter der Adresse Am Büchel 44 und später 42 eingetragen. Bei dem Aufbau und der Eröffnung hat ihr Bruder Paula geholfen. Auch wenn sie von ihrer Familie unterstützt wurde, war es sicher sehr schwer für Paula, ohne ihren Mann zu leben.
Nachdem es in den Jahren von 1934 bis 1936 keinen Eintrag Paula Kleins im Aachener Adressbuch gibt, ist sie 1937 wieder, unter der Adresse Corneliusstraße 26, aufzufinden. Es lässt sich vermuten, dass sie ihr Tabakgeschäft am Büchel aufgrund des Boykotts jüdischer Geschäfte aufgeben musste. Bei ihrer neuen Adresse handelt es sich somit nicht mehr um einen frei gewählten Wohnsitz, weshalb wir den Stolperstein heute hier am Büchel verlegen. Ihr 7,5 m² großes Zimmer in der Corneliusstraße, das sie selber als „Mausefalle“ bezeichnete, lag in einem Mietshaus und wurde ihr von dem Hausbesitzer Heinrich Pohler zur Verfügung gestellt. Ihr Enkel, Helmut Clahsen, der in seinem Buch „Mama, was ist eine Judenbalg“ auch von dem Schicksal seiner Großmutter erzählt, berichtet, dass Herr Pohler, der auch Blockwart und Luftschutzpolizist war, sie geschützt und mit Lebensmitteln unterstützt hat. Nach seiner Vermutung wurde sie allerdings von der Familie ihres nicht-jüdischen Schwiegersohnes verraten und musste dann doch in das israelitische Altenheim in Kalverbenden zwangsweise übersiedeln. Somit ging ihr letzter Wunsch, in ihrer „Mausefalle“ zu sterben, schließlich nicht in Erfüllung.
Nachdem im März 1942 ihr Bruder Josef, ihre Schwägerin Julia und ihre Nichte Betty bereits deportiert worden waren, war sie sich sicher, dass die Deportation in den Tod führen würde. Am 25. Juli 1942 wurde auch sie selber, zusammen mit allen anderen Heimbewohner/innen und Pfleger/innen in das Lager Theresienstadt deportiert und von dort irgendwann weiter nach Auschwitz, wo sie am 15. Mai 1944 ermordet wurde. Auch ihre Kinder Walter und Else wurden Opfer des Holocaust.

( Der Stolperstein wurde initiiert von Waltraud Felsch und Schüler*innen der 9c des Einhard-Gymnasiums, Aachen)

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