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  • Stolpersteine
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Moses, Phlilipp

Seit dem 20. Juli 2021 erinnern in der Steinkaulstr. 1 zwei Stolpersteine an Philipp und Berta Moses. Initiiert wurden die Stolpersteine von Wilma Hoekstra-von Cleef und Oliver Tölle, einem Urenkel der Moses'.

HIER WOHNTE
PHILIPP MOSES
JG. 1870
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 1942

 

 

HIER WOHNTE
BERTA MOSES
GEB. BAUM
VERW. KELLER
JG. 1890
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
ERMORDET IN
AUSCHWITZ

 

 

   

                                                                                                                   
                                                                                                    (Foto: Dr. Holger A. Dux, 2021)

Philipp Moses wurde am 25. Oktober 1870 als Sohn des Metzgers Isaac Moses und seiner Frau Johanna, geborene Kaufmann, in Langweiler bei Aldenhoven als achtes von zwölf Kindern geboren.
Er absolvierte die Volksschule, arbeitete in der elterlichen Metzgerei und machte eine Lehre zum Metzger.

Im Jahr 1900 heiratete er Bertha André aus Kornelimünster. Bertha war die älteste Tochter von Mathias André und seiner Frau Frosina, geborene Wijnhausen.
Das Ehepaar erwarb im Jahre 1902 das Haus Nr. 1 in der Steinkaulstraße in Aachen und eröffnete dort eine koschere Metzgerei. Das nach dem jüdischen Ritus geschlachtete Fleisch wurde sowohl an die jüdischen Familien als auch an die nichtjüdischen Menschen der Wohngegend geliefert.

Philipp und Bertha bekamen zwei Kinder; Walter wurde 1902 geboren, Helma 1903.

Nachdem das Ehepaar 30 Jahre lang erfolgreich die Metzgerei geführt hatte, verpachtete Philipp Moses im Jahr 1933 sein Geschäft. Er nahm sich die Anfeindungen seit der Machtübernahme der Nationalsozialisten sehr zu Herzen und wollte sein Geschäft nicht mehr betreten. Beide Eheleute wurden krank. Berta starb am 2. Dezember 1939, sie ist auf dem jüdischen Friedhof an der Lütticher Straße begraben.

Am 22.Mai 1940 heiratete Philipp Moses die 1938 aus Warden bei Alsdorf nach Aachen gezogene Witwe Berta Keller, geborene Baum, die zu ihm in sein Haus in der Steinkaulstraße 1 zog. Am 3. März 1942 mussten die Eheleute in das Israelitische Altenheim Kalverbenden 87 ziehen, von wo sie beide am 25.07.1942 nach Theresienstadt deportiert wurden.
Philipp Moses‘ Leben endete einen knappen Monat später. Am 22. August 1942 starb er in Theresienstadt. Todesursache soll angeblich ein Schlaganfall gewesen sein.

Berta Moses, geborene Baum wurde 1890 als fünftes von sechs Kindern ihrer Eltern Simon und Johanna, geborene Kahn in Gerolstein geboren. Berta heiratete im Jahr 1919 ihren ersten Mann Max (Moises) Keller und zog zu ihm nach Warden. Max hatte Landbesitz und war im Viehhandel tätig. 1920 wurde der erste Sohn, Kurt, geboren und 1923 der zweite Sohn, Siegfried. Als Soldat im Ersten Weltkrieg wurde Max Keller durch einen Senfgasangriff schwer verletzt und nicht mehr gesund. Er starb 1925, Siegfried war erst zweieinhalb Jahre alt. 1938 floh Kurt nach dem Novemberpogrom nach Schweden. Berta unterstützte 1939 die Auswanderung des erst fünfzehnjährigen Siegfried nach Israel. Die Söhne überlebten. Berta hingegen wurde mit ihrem zweiten Ehemann Philipp Moses nach Theresienstadt deportiert und im Januar 1943 nach Auschwitz verbracht, wo sie wenig später starb oder ermordet wurde.

(Den Text verfasste Wilma Hoekstra-von Cleef.)

 

 

 

 

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