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May, Arthur

Am 6. Februar 2019 wurde auf Initiative des Bertram-Wieland-Archivs e.V. am am Muffeter Weg 57 ein Stolperstein für Arthur May verlegt.

 

HIER WOHNTE
ARTHUR MAY
JG. 1902
IM WIDERSTAND / KPD
„SCHUTZHAFT“ 1933
POLIZEIGEFÄNGNIS AACHEN
ERMORDET VON SS
22.6.1933 BEI JÜLICH


Foto: Bertram-Wieland-Archiv e.V. (2019)

Arthur May wurde am 21. Dezember 1902 in Thüringen geboren. Bevor er 1932 nach Aachen kam, hatte er in Köln als bei der Tageszeitung "Sozialistische Republik" gearbeitet. In Aachen war er als Redakteur der „Arbeiterzeitung für den Regierungsbezirk Aachen“ tätig. Wegen dieser Tätigkeit und seiner Mitgliedschaft in der KPD musste er nach der "Reichstagsbrandverordnung" von den Nazis verfolgt und musste untertauchen. Am 16. Juni 1933 wurde er verhaftet und ins Aachener Polizeigefängnis gebracht, wo er schwer misshandelt wurde.
In der Nacht vom 21. auf den 22. Juni 1933 wurde er dann in einem Kraftwagen Richtung Jülich gebracht. Auf dieser Fahrt wurde er von den begleitenden SS-Hilfspolizisten mit mehreren Schüssen ermordet, „auf der Flucht erschossen“, wie es damals hieß. Arthur May war eines der ersten Opfer der faschistischen Diktatur in Aachen.                                                                                                                 

Bei der Gedenkfeier am 6. Februar 2019 sprach Arthur Mays Nichte, Margit Kiefer, für die Familie:

Arthur war mein Onkel, der Bruder meiner Mutter. Wir wussten von seiner Existenz, aber wir wussten nichts von ihm. Nachzufragen hatten wir aufgegeben. Es sollte in unserer Familie nicht über ihn gesprochen werden.
Erst später haben wir verstanden warum: Arthur hat sich mit seinen Ideen und Überzeugungen in Bereiche begeben, die sehr weit weg von denen seiner Familie waren. Heute wissen wir, dass er aus der bürgerlichen Sphäre herausgetreten war und sich politisiert hatte. Das war in der Familie verpönt, insbesondere auch wegen der Richtung, die er eingeschlagen hatte. Kommunist zu sein war zu jener Zeit ein riskantes Bekenntnis. Arthur blieb sich treu, sogar als die Umstände ihn zwangen unterzutauchen und ihm schließlich das Leben kosteten.
Heute erfüllt mich der besondere Lebensweg von Arthur mit Hochachtung, einer der der Nazi-Verführung nicht folgen wollte, sondern vielmehr sein Leben dem klaren Gegenentwurf dieser autoritären Macht gewidmet hat.
Er hat mir gezeigt, dass es richtig ist Herrschaft zu hinterfragen.
Er hat mein Unwissen darüber, ob meine Eltern sich in jener Zeit richtig verhalten haben, beantwortet.
Er hat gezeigt, dass man sich auch anders entscheiden konnte.
Er hat mich ganz und gar beeindruckt und bereichert.
Sein tragisches Ende ist umso schrecklicher für mich.
Heute ehren wir sein Andenken durch einen Stolperstein. Ich bin dankbar für den Eifer mit dem das Bertram-Wieland-Archiv den Lebensweg von Arthur erkundet und festgehalten hat und damit dieses besondere Gedenken heute möglich gemacht hat. Und ich bin froh, dass ihr alle da seid.

 

 

 

Das obenstehende KPD-Flugblatt kursierte 1933 in Aachen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
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