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Randerath, Siegfried

Angeregt durch den aus Vetschau stammenden Pfarrer Franz-Josef Lausberg, Sohn des letzten Pächters auf dem Niersteiner Hof, ließ ein Arbeitskreis der Dorfgemein-schaft am 6. Februar 2019 einen Stolperstein für Siegfried Randerath verlegen.

 
 

HIER WOHNTE
SIEGFRIED
RANDERATH
JG. 1905
VERHAFTET / VERURTEILT 1937
"RASSENSCHANDE"
1938 SACHSENHAUSEN
DEPORTIERT 1942
SOBIBOR, MAJDANEK
ERMORDET 15.8.1942


Foto: Holger A. Dux (2019)
Siegfried Randerath, geb. 1905, in Baesweiler, war Melker auf dem großen Niersteiner Hof, der seinerzeit von der Familie Lausberg bewirtschaftet wurde.

Er wurde 1937 wegen der Beziehung zu einem "arischen Aachener Mädchen", aus dem Kuhstall heraus  verhaftet. Er war zwar bereits 1920 vom jüdischen zum katholischen Glauben übergetreten, fiel aber dennoch unter die rassistische Gesetzgebung der Nazizeit. Den Behörden aufgefallen war er, als er das Aufgebot für die geplante Heirat bestellte. Ein Aachener Gericht verurteilte ihn „wegen Rassenschande“ zu einer Gefängnisstrafe von 15 Monaten – aber er kam nicht mehr frei. Seine Odyssee durch Lager und verschiedene KZ endete schließlich in Majdanek, wo er 1942 umgebracht wurde.

Der Niersteiner Hof war der letzte Wohnsitz von Siegfried Randerath in Freiheit. Erhaltene Briefe und Fotos von Siegfried Randerath, die er aus der Haft an die Familie Lausberg geschrieben hat, erinnern eindrucksvoll an seinen Schicksalsweg. Die Dorfgemeinschaft hat über sein kurzes Leben recherchiert und das Material zusammengetragen. Sie will ihm ein ehrendes Andenken bewahren und dauerhaft an ihn erinnern.