Vortrag

Das nach der Göttin Flora benannte Haus an der Eupener Straße in Aachen hat eine wechselvolle Geschichte: Erst gräfliche Villa, dann Gartenlokal, später Wohnhaus der Tuchfabrikantenfamilie Ganz und schließlich „Judenhaus“. Heute verweist nur noch der alte Giebel auf die Vergangenheit des zum Mehrfamilienhaus umgebauten Gebäudes. Der Tuchfabrikant Otto Ganz zog 1920 mit seiner Familie in die Villa ein. Als Jüdinnen und Juden konnten sie nur bis 1933 hier unbehelligt und frei leben. 1941 wurde ihr Zuhause von den Nationalsozialisten geraubt und zur zwanghaften Internierung von mehr als 60 Jüdinnen und Juden verwendet. Otto und seine Schwiegermutter gehörten zu den letzten Bewohner*innen, die am 25. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert wurden.