Terminkalender
Jüdische Grenzerfahrungen zwischen Ost- und Westdeutschland
Vortrag mit Prof. Dr. Vladimir Shikhman, Chemnitz
Jüdisches Selbstverständnis speist sich aus mindestens drei Quellen:
Der Stammeszugehörigkeit (archaischer Teil jüdischer Identität), der Religion Judentum (religiöser Teil jüdischer Identität) und der jüdischen Nation.
Als Nation hat man den eigenen Staat Israel gegründet, in welchem alle Jüdinnen und Juden unabhängig davon, wo sie jetzt leben oder leben werden, eine Heimstätte finden können. Zugespitzt ausgedrückt: Jude zu sein bedeutet so viel wie Rheinländer, Katholik und Deutscher gleichzeitig zu sein. So weit, so gut, aber ist diese Sichtweise nicht zu einschränkend? Natürlich kann ein Jude auch Rheinländer oder Deutscher werden. Also haben wir es mit einer multiplen Identität zu tun, die im Spannungsfeld zwischen Stamm, Religion und Nation, aber auch Kultur, Sprache und Tradition auszuloten ist. Wie lässt sich die eigene Identität und die anderer besser verstehen? Wie entsteht das persönliche Selbstverständnis, wenn man ständig Grenzerfahrungen erlebt und das eigene Umfeld sich rasant ändert?
Was bedeutet es, Jude im modernen Deutschland zu sein?
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