Aktuelles
Zwangsarbeit im Zweiten Weltkrieg in Hückelhoven und den Kreisen Erkelenz und Geilenkirchen-Heinsberg
Vortrag
In Hückelhoven war die Zeche Sophia-Jacoba schon vor der 1933 einer der größten Arbeitgeber im Kreis Erkelenz, da der Bergbau prägendes Merkmal der Region war. Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges errichtete die Zeche in Altmyhl bei Ratheim ein Zwangsarbeiterlager für Russen. Ein Zeitzeuge, der als Kind das Lager sah, berichtete: "Aufgrund der vielen Unfälle hatte mein Vater darauf bestanden, sich vor Ort einen Überblick zu verschaffen und fuhr dann auch mit einigen Verantwortlichen ein. Mein Vater hatte zwölf Jahre als Bergmann gearbeitet und war mit dem Aufbau vertraut. Er berichtete mir später, noch nie einen solchen miserablen Vorbau gesehen zu haben. Als dann noch ein deutscher Wachmann mit seinem Gewehrkolben Hiebe austeilen wollte, hatte er genug gesehen und stellte an die Verwaltung Sophia-Jacoba die Forderung nach besseren Arbeitsbedingungen. […] Die Meldung über die Zustände wurden dem Stalag zugestellt. Als Antwort der Verwaltung Sofia Jacoba wurde [...] mein Vater [...] als Lagerkommandant abberufen.“
Der Vortrag mit Präsentation wird stellvertretend für die vielen Zwangsarbeiterlager im ehemaligen Regierungsbezirk Aachen nachzeichnen und mit Bildern darstellen, unter welchen unmenschlichen Bedingungen die Kriegsgefangenen arbeiten und leben mussten.
Die für die Recherchen verantwortliche Interessengemeinschaft für die Heimatgeschichte im Kreis Heinsberg wird an diesem Abend von Peter Zubkovic vertreten, der das Lager anhand ausgewählter Bildquellen darstellen wird.
Quelle: Aufnahme der Baracken im Lager Altmyhl, 22.04.1942. Privatsammlung Peter Zubkovic.